Am 20. Januar wird in der baskischen Küstenstadt San Sebastian das Kulturhauptstadtjahr 2016 nicht eingeläutet, sondern eingetrommelt. Am Tag des Heiligen Sebastian, dem Namensgeber der Stadt, treffen sich traditionsgemäß Tausende von Trommlern ab Mitternacht in der Altstadt.
Sie bieten ausgefeilte Kompositionen, dazu wird gesungen, und das vier Tage lang. Das Fest hat seine Wurzeln in drei Kriegen um die Erbfolge Spaniens im 19. Jahrhundert, an denen sich die Basken beteiligten. Die uniformierten Trommler sind in rund 150 Vereinen organisiert. Nach dem zentralen Fest in der Altstadt trommelt jeder Verein in seinem Stadtteil zu einer vorgeschriebenen Uhrzeit. Nachtruhe gibt es an diesen Tagen keine.
Für den 23. Januar ist dann die offizielle Eröffnung des Kulturhauptstadtjahrs geplant.
San Sebastian, auf baskisch Donostia, ist das alte Seebad der spanischen Könige. Im 19. Jahrhundert traf sich am eleganten Stadtstrand der europäische Adel. Heute ist die Stadt auch berühmt für ihre Küche. Und in der Altstadt reiht sich eine Kneipe an die nächste. Gereicht werden dort die ‘Pintxos’, die sonst als ‘Tapas’ bekannten spanischen Häppchen.
Das gesamte, rund 50 Millionen teure Kulturprogramm umfasst etwa 200 Beiträge, darunter auch die Preisverleihung und das Galakonzert der ICMA, am 1. April im Kursaal, mit dem Baskischen Nationalorchester, Euskadi, unter Jun Märkl, seinem Chefdirigenten.